Zehn Jahre nach dem Genozid an den Êzîdinnen und Êzîden – Veranstaltungsreihe in Hamburg August bis Dezember 2024

Die Veranstaltungsreihe „Zehn Jahre nach dem Genozid an den Êzîdinnen und Êzîden. Erinnern-Aufarbeiten-Konsequenzen“ wird von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, der Interkulturellen Werkstatt e.V. und Women for Justice e.V. organisiert und durchgeführt.

Zehn Jahre nach dem Völkermord an den Êzîdinnen und Êzîden

Erinnern – Aufarbeiten – Konsequenzen

Im August 2014 wurde die Region Schingal* vom sogenannten Islamischen Staat (IS) überfallen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Region, in der Mehrheit Êzîden, aber auch Schiiten und Christen, brachten sich auf dem Berg Schingal in Sicherheit. Wer nicht fliehen konnte, wurde getötet oder versklavt und vergewaltigt. Tausende Menschen wurden ermordet, mehr als 400.000 Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen. Über 6.000 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, verschleppte der IS. Circa 1.800 befinden sich heute noch immer in der Gewalt der Islamisten.

Unter dem Eindruck der jüngsten Kriege in Europa und weltweit ist das Schicksal der Êzîdinnen und Êzîden in der internationalen Öffentlichkeit wenig präsent. Auch zehn Jahre nach dem Völkermord leben Zehntausende als Vertriebene in Camps in der Autonomen Region Kurdistan (Irak), auf dem Berg Schingal oder als Geflüchtete in Europa.

Deutschland ist das Hauptfluchtland für Êzîdinnen und Êzîden in Europa. Mit insgesamt circa 200.000 Personen in Deutschland lebt hier die größte êzîdische Gemeinschaft außerhalb ihrer traditionellen Heimatregion. Doch obwohl der Deutsche Bundestag die Verfolgung der Êzîdinnen und Êzîden im Januar 2023 als Völkermord anerkannt hat, sind sie nun von Abschiebung bedroht. Der Abschiebestopp in den Irak wurde Ende 2023 ausgesetzt.
*auch Şingal, Sinjar, Şengal, dieser Name bezeichnet sowohl den Berg als auch die Stadt sowie den umgebenden Distrikt. 

Dauerhafter Schutz für Êzîdinnen und Êzîden! – Aufarbeitung der Verbrechen – Verurteilung der Täter

Interkulturelle Werkstatt e.V. & Women for Justice e.V.

Kurzbericht mit Foto über die Auftaktveranstaltung am 3.8.

Auftakt der Veranstaltungsreihe war ein gemeinsames Gedenken am 3.8.2024, dem Jahrestag des Beginns des Genozids.

Am Morgen des 3. August 2014 überfielen Jihadisten des sogenannten „Islamischen Staats“ êzîdische Dörfer im Schingal. Dies war der Auftakt des Genozids: Wer nicht fliehen konnte, wurde getötet oder versklavt und vergewaltigt. Tausende Êzîdinnen und Êzîden wurden ermordet, mehr als 400.000 Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen. Über 6.000 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, verschleppte der IS, über 2.000 von ihnen befinden sich heute noch immer in der Gewalt der Islamisten.

Es sprachen:

Najlaa Matto, Überlebende und Menschenrechsaktivistin
Dr. Oliver von Wrochem, Vorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur   Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen
Gülcan Şengal, Êzîdin aus Hamburg
Susanne Kondoch-Klockow, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees

Musikalische Begleitung – Cemile Dinçer und Ahmet Koyuncu

Programm der Veranstaltungsreihe Zehn Jahre nach dem Genozid an den Êzîdinnen und Êzîden. Erinnern-Aufarbeiten-Konsequenzen 

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3.8.-29.8.

Fotoausstellung:  Sinjar, My Soul, To You I Belong

3. bis 29. August 2024, jeweils Do-So 16.00 – 20.00

Zu Gast in der Millerntorwache, Millerntorplatz 20, 20359 Hamburg

15. August 18.00
Anlässlich des Jahrestages des Massakers im Dorf Kodscho
musikalisches Gedenken mit Tayfun Guttstadt – Ney

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8.9.

Lesung: Keçên Rojê-Töchter der Sonne
mit Claudia Ruhs und Sebra Xaltî
Thematische Einführung:  Irene Dulz (Autorin von: Die Yeziden im Irak, 2001)

Gesang: Simav Hussein: Simav Hussein ist eine bekannte kurdische Sängerin, die traditionelle kurdische Volkslieder mit eigener Interpretation vortragen wird
Sonntag 8. September 17.00 Uhr

Ort:         dock europe (im fux) Bodenstedtstr. 16 Eingang West,

Veranstalter: ikw e.V. mit solidarischer Unterstützung von dock europe e.V.

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14. 10.

Filmvorführung :  My Paradise

Montag den 14. Oktober 2024, um 19.00 Uhr

Ort: Metropolis-Kino, Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg

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16.10.

Schingal (Sinjar) nnach dem Genozid

Vortrag und Diskussion mit Dr. Thomas Schmidinger

Mittwoch, den 16. Oktober 2024, um 18:00 Uhr

Ort: Werkstatt 3, Saal, Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung

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7.11.

 „Êzîden und Êzîdentum: Von Stereotypen zur Selbstbestimmung

Vortrag von Sebastian Maisel (Leipzig)

Donnerstag, den 7. November 2024, um 19:00 Uhr

Ort: Universität Hamburg, Asien-Afrika-Institut, Edmund Siemers-Allee 1, Flügelbau Ost, 2. Stock, Raum 221

Veranstalter: – Deutsch-Iranische Gesellschaft in Norddeutschland e. V., Hamburg, Abteilung Geschichte und Kultur des Vorderen Orients (Arbeitsbereich Iranistik) der Universität Hamburg

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7.11.-12.11

Fotoausstellung:  Sinjar, My Soul, To You I Belong

Vernissage:     Donnerstag, den 7. November 2024, um 18.00

Finissage: Donnerstag, den 12. Dezember 2024, um 16.00

Ort:  Flur des Asien-Afrika-Insituts der Universität Hamburg,
Edmund Siemers-Allee 1, Flügelbau Ost, 2. Stock,

Veranstalter: Deutsch-Iranische Gesellschaft in Norddeutschland e. V., Hamburg, Abteilung Geschichte und Kultur des Vorderen Orients (Arbeitsbereich Iranistik) der Universität Hamburg

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10.11.

Filmvorführung im Rahmen des 15. Kurdischen Filmfestival Hamburg

Yezidian Voices – Our sun Never Sets
Dokumentarfilm von Talea Rullkötter, Jiwan Hasen und Clara Schillinger

Sonntagsmatinee, am 10. November 2024, um 11 Uhr
in Anwesenheit der Regisseurinnen

Ort:  Kino 3001, Schanzenstraße 75, 20357 Hamburg

Veranstalter: Kurdisches Filmfestival Hamburg

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3.12.

Filmvorführung:

Das gefährliche Erbe des IS – ein Bericht aus der kurdischen Region in Nordsyrien
Dokumentarfilm von Kawa und Gulan Akrawi

Dienstag, den 3. Dezember 2024, um 19.00 Uhr

Ort: Metropolis-Kino, Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg

Direkt im Anschluss

Das gefährliche Erbe des IS –
Wie gelingt eine Aufarbeitung der Verbrechen und eine Bestrafung der Täter

Podiumsgespräch mit:

– Kawa Akrawi, Filmemacher, der auch die aktuelle Bedrohungslage durch den IS beobachtet und dokumentiert

Alexander Schwarz,Jurist und stellvertretender Leiter des Programmbereichs Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung am ECCHR (European Center for Constitutional and Human Rights e,V.)

– Natalie von Wistinghausen, Fachanwältin für Strafrecht, sie hat als Rechtsanwältin der Nebenklage die Mutter eines vom IS ermordeten êzîdischen Mädchens im Prozess gegen einen Jihadisten des IS vor dem OLG Frankfurt vertreten.

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10.12.

Ronya Othmann: Über das Unaussprechliche schreiben – Der Genozid an den Êzîden

Donnerstag, den 10. Dezember, um 19.00 Uhr

Ort: KörberForum, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg

Veranstalter: Körber-Stiftung