15 de diciembre 2025 – Seminario: Entendiendo la escuela en Alemania
Hora: 16.00 – 18.00 – Sternstraße 2, Hamburgo
Impartido por Annegret Koch

Hora: 16.00 – 18.00 – Sternstraße 2, Hamburgo
Impartido por Annegret Koch

Eine postkoloniale Kritik
Tropenkrankenhaus – das hört sich für Viele wie eine medizinische Serviceleistung für Kreuzfahrten und Fernreisen an. Doch zum 125 jährigen Jubiläum des Bernhard Nocht Institutes muss auch kritisch hinterfragt werden, welchen Beitrag diese Institution in der deutschen Gewaltgeschichte gespielt hat. In einer Laudatio für Ihren Namensgeber wird der stellvertretende Leiter des Institutes Gustav Giemsa 1918 deutlich: »…ohne diese Pionierarbeit ist an eine Erschließung und Besiedelung unseres Kolonialbesitzes nicht zu denken.« In seiner vor wenigen Monaten erschienenen Biographie: »Bernhard Nocht, Der Organisator der deutschen Kolonialmedizin«, beleuchtet Markus Hedrich den Lebenslauf des Namensgebers des Tropenkrankenhauses und zeichnet detailiert nach, wie sich Nocht als Vertreter einer »kolonialen Generation« zunächst als Militärarzt bei der kolonialen Inbesitznahme von Inseln im Pazifik bewährt und schließlich das Tropeninstitut zu einer der »wesentlichen kolonialmedizinischen Relaistellen des Kaiserreiches« (Markus Hedrich) ausbaut. Hedrich konstatiert dabei, das Kolonialismus eine Grundüberzeugung Nochts war. Auf ihn ist zum Beispiel die Empfehlung zurück zu führen, nach der die afrikanische und europäische Bevölkerung in den Metropolen der deutschen Kolonien aus hygienischen Gründen getrennt werden müssten, da er die afrikanische Bevölkerung entlang rassistischer Kriterien als Quelle von Krankheiten ausmachte. Welche Spuren die daraus folgenden kolonialen Massnahmen in der Stadtgesellschaft Daressalams hinterließen, und wie sich diese bis heute in die Geographie Daressalams eingeschrieben haben wird von Bernard Laulian Ntahondi nachgezeichnet, der als Ausstellungskurator und Historiker seit vielen Jahren zur Dekolonisierung des städtischen Raumes in Daressalam arbeitet.
Abschließend beschreibt die Initiative in Gedenken an Yaya Jabbi, wie die Erzählung von den Gefährlichen Schwarzen, die die Gesundheit der weißen Bevölkerung gefährdet, insbesondere in der Bernhard Nocht Straße zu Maßnahmen führt, die durchaus als rassische Segregationspolitik beschrieben werden können.
Mit:
Markus Hedrich
Historiker, Autor der Biographie »Bernhard Nocht, Der Organisator der deutschen Kolonialmedizin« 2025
Bernard Laulian Ntahondi
Dar Es Salaam Center for Architecture
Daniel Manwire
Initiative in Gedenken an Yaya Jabbi
Moderation: Meryem Choukri
Soziologin & Kulturwissenschaftlerin
Veranstalter*innen: interkulturelle werkstatt (ikw) e.V., Geschichts-AG denkXmal der fux eG und Initiative in Gedenken an Yaya Jabbi
19.11.2025, 19 Uhr, GWA St. Pauli, Hein-Köllisch-Platz 12, 20359 Hamburg
Der Öffentlichkeit in Deutschland ist oft nicht bewusst, aus welchen Verhältnissen die hier lebenden Frauen oft kommen und unter welchen Bedingungen sie hier ihr Leben führen. Aus diesem Grund möchten wir einen Film aus Chile zeigen, der die Situation der Frauen in einem Gefängnis zeigt, aber auch, wie sie sich trotz der schwierigen Situation durch Solidarität und Empowerment gegenseitig unterstützen.
Mit versteckt aufgenommenen Handyvideos, Fotos und einer eindringlichen Erzählung aus dem Off blickt der Film in den Alltag des Frauengefängnisses und in die Gefühlswelt der Mütter, die ihre Kinder vermissen, da sie dort nur bis zu ihrem 2. Lebensjahr sein dürfen. Drogen, Armut, Gefängnis, Verwahrlosung, Suizid – aber auch der Trost zwischenmenschlicher Nähe und Solidarität gehören zum Leben der Frauen und Mütter, daran lässt Tanja Gilbert die Zuschauer*innen mit einfachsten Mitteln teilnehmen.
Im Anschluss an den Film werden der Produzent Dirk Manthey und per Zoom die Regisseurin Tanja Gilbert mehr über den Film erzählen und Fragen aus dem Publikum beantworten.
Die Veranstaltung wird spanisch- deutsch gedolmetscht.
am 23. April 2025 um 19.00 Uhr im Centro Sociale, Sternstraße 2, Hamburg
In ihrem neuesten Roman „Vierundsiebzig“ versucht die Schriftstellerin Ronya Othmann, das Unaussprechliche in Worte zu fassen. Über die lange Geschichte von Gewalt gegen die Jesiden spricht sie mit dem Theologen Johann Ev. Hafner. Es moderiert Nadine Kreuzahler.
10. Dezember, 19.00 Uhr
Ort: KörberForum, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg
Anmeldung ab dem 26. November unter www.koerber-stiftung.de

Film: Das gefährliche Erbe des IS: Besuch in der Krisenregion Nordsyrien
Trotz der territorialen Niederlage des Islamischen Staates in Syrien bleibt die Dschihadistengruppe eine große Bedrohung. Aus dem Untergrund verüben IS-Zellen immer wieder Terroranschläge. Zehntausende IS-Angehörige und ihrer Familien werden in Camps in der kurdischen Region Syriens festgehalten. Doch angesichts der ständigen Bedrohungen von innen und außen ist die kurdische Regionalverwaltung ist mit ihrer Bewachung vollkommen überlastet.
Der Film der kurdischen Filmemacher Gulan und Kawa Akrawi dokumentiert die komplexen Realitäten der Region.
Dienstag, den 3. Dezember 2024, um 19.00 Uhr
Ort: Metropolis-Kino, Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg
Und im Anschluss:
Podiumsgespräch mit Dr. Alexander Schwarz von ECCHR und Rechtsanwältin Natalie von Wistinghausen
Wie gelingt eine Aufarbeitung der Verbrechen und eine Bestrafung der Täter?
Die unsagbaren Verbrechen des IS an den Êzîdinnen und Êzîden wurden von den Vereinten Nationen, vom europäischen Parlament sowie von den Parlamenten zahlreicher Staaten als Völkermord anerkannt. Doch bis heute bleibt die juristische Aufarbeitung hinter den Erwartungen zurück. Forderungen und Vorschläge, ein internationales Strafgericht einzurichten, blieben folgenlos. Auch weigern sich zahlreiche europäische Staaten, ihr Staatsangehörigen, die sich dem IS angeschlossen hatten, zurückzunehmen und in ihren Heimatländern vor Gericht zu stellen. Über Notwendigkeit und Schwierigkeiten, die Verbrechen aufzuarbeiten und die Täter vor Gericht zu bringen, sprechen wir mit:
– Alexander Schwarz, Dr. Alexander Schwarz ist Jurist und Co-Leiter des Programmbereichs Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung beim European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) in Berlin. Er ist spezialisiert auf sexualisierte Gewalt und begleitete in Deutschland das erste Völkermordverfahren nach dem Weltrechtsprinzip wegen Verbrechen an Jesiden.
– Natalie von Wistinghausen, Fachanwältin für Strafrecht, als Rechtsanwältin der Nebenklage hat sie die Mutter eines vom IS ermordeten êzîdischen Mädchens im Prozess gegen einen IS-Anhänger vor dem OLG Frankfurt vertreten, dem ersten Prozess weltweit, in dem ein IS-Anhänger wegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt und verurteilt wurde.
Veranstalter: ikw e.V., Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und Women for Justice e.V.
mit Dr. Thomas Schmidinger
Der Genozid des IS an den Êzidî hat die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in der Schingal-Region des Iraq nachhaltig verändert. Anhaltende politische Spannungen, türkische Luftangriffe auf Stellungen lokaler Milizen aber auch der schleppende Wiederaufbau, haben dazu geführt, dass selbst zehn Jahre nach dem Genozid immer noch nicht alle Überlebenden zurückgekehrt sind.
Der Politikwissenschafter Thomas Schmidinger (University of Kurdistan Hawler und Universitaet Wien) hat in den letzten Jahren viel zu Schingal geforscht und publiziert. Er wird
einen Überblick über die politischen Entwicklungen seit dem Genozid bieten.
Mittwoch, den 16. Oktober 2024 | 18 Uhr, Ort: Werkstatt 3 | Saal | Nernstweg 32-34 22765 Hamburg
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg
Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
mit Claudia Ruhs und Sebra Xaltî
Am dritten August 2014, nachts um zwei Uhr, greift der IS an. […]‘
Zwei Stunden können wir sie aufhalten – bis nach vier Uhr morgens!
Frauen und Kinder sind im Haus. Es ist alles noch dunkel.
Alle bereiten die Flucht vor. Wir bewegen uns nur ganz geduckt.
Auf allen Vieren ist unsere Großfamilie zusammen gekrochen und
hat gepackt. […]
Wer sich jetzt gerettet hat, ist gerettet.
Wer nicht, der wird umgebracht.
In ihrem Buch Keçên Rojê-Töchter der Sonne versammeln die Autorinnen Claudia Ruhs und Sebra Xaltî die Stimmen êzîdischer Frauen, die über Leben und Kultur in ihrer Heimat, den Überfall des IS, ihre Flucht, ihren Kampf ums Überleben und ihre Situation als Geflüchtete in Deutschland berichten. Die Herausgeberin Claudia Ruhs und die Übersetzerin und Beiträgerin Sebra Xaltî stellen das Buch vor und lesen Auszüge daraus vor.
Thematische Einführung: Irene Dulz (Autorin von: Die Yeziden im Irak, 2001)
Gesang: Simav Hussein: Simav Hussein ist eine bekannte kurdische Sängerin, die traditionelle kurdische Volkslieder mit eigener Interpretation vortragen wird
Sonntag 8. September 17.00 Uhr
Ort: dock europe (im fux) Bodenstedtstr. 16, Innenhof, Eingang A,
Veranstalter: ikw e.V. mit solidarischer Unterstützung von dock europe e.V.
Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg